GULLYDECKELDRUCK (09/19)

Jedes Jahr stehe ich wieder vor der Herausforderung, Menschen etwas schenken zu wollen, die schon alles haben und teilweise auch (viel) mehr Geld haben als ich. Meh. Meiner Meinung nach lässt sich eine solche Situation nur auf eine einzige Art lösen: Kreativität. Wichtige Menschen bekommen also jedes Jahr zum Geburtstag etwas selbst gebasteltes. Ja, genau, so wie die Mama als ich noch im Kindergarten war. Nur besser.

Frankie braucht immer neue T-Shirts. Die Idee, einen Gullydeckel als Druckplatte zu verwenden stammte nicht von mir, sondern ich hatte zufällig im Netz ein Video von "Raubdruckerin" gesehen, die diese Technik seit einigen Jahren in vielen Städten anwendet. Die Ergebnisse könnt ihr im Onlineshop von Raubdruckerin kaufen.

Raubdruckerin lässt nicht viel Infos zur richtigen Technik raus... aber wozu habe ich gelernt, wie man Experimente durchführt?

Material:

  • T-shirt (95% Baumwolle, 5% Elasthan)
  • Stoffmalfarbe (Rayher Textil Stoffmalfarbe auf Wasserbasis)
  • Farbwanne
  • Lackier-Rolle (Schaumstoff)
  • Karton
  • Putzzeug (Wasser, Lappen, Plastiktüte)
gullydeckeldruck-werkzeug

Und natürlich der passende Gullydeckel. Der, den ich benutzt habe ist in Berlin vor der Gedächtniskirche.

Ich habe eine quadratische Wellpappe (so groß wie der Gullydeckel!) in das T-shirt gesteckt, es glatt gezogen und auf der Rückseite mit etwas Malerkrepp fixiert.

Dann habe ich den Gullydeckel mit einem trockenen Lappen von Laub und Dreck befreit. Die Stoffmalfarbe habe ich 2x unverdünnt mit der Lackier-Rolle auf die erhabenen Motive des Gullydeckels aufgetragen. Wenn mir etwas Farbe auf die Zwischenräume geraten ist, habe ich sie mit einem feuchten Lappen abgewischt. Erhabene Flächen, die nicht gedruckt werden sollten, habe ich nach dem Auftragen der Farbe mit Malerkrepp abgeklebt.

Dann habe ich das T-shirt mit dem Karton darin etwa 1 Minute lang auf den Gullydeckel gedrückt. Dabei habe ich darauf geachtet, nicht zu verwackeln oder zu verrutschen, aber trotzdem alle Motive mit der Hand anzudrücken. Nach dem vorsichtigen Abnehmen des T-shirts vom Deckel habe ich es noch etwa 1/2 Stunde an der Luft trocknen lassen, bevor ich mich getraut habe, es zu falten.

Den Gullydeckel habe ich mit Wasser abgespült und mit dem Lappen von der Farbe befreit.

Das von mir bedruckte T-shirt hat von Haus aus eine feine Streifenzeichnung. Der Druck sollte nicht zu auffällig und damit nicht zu perfekt werden. Insgesamt ergibt sich durch die Struktur des Shirts und den nicht ganz gleichmäßigen Druck ein schöner Vintage-Effekt.

Wie das Motiv nach dem ersten Waschen aussieht berichte ich dann...

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